Schritt für Schritt den Text verstehen lernen
2015 fand bei uns in der EFG Herne eine „Bibelauslegung für Anfänger” statt. Mit der Frage: „Verstehst du was du liest?”, die einst Philippus dem Kämmerer von Äthiopien stellte, lud der Kurs alle Interessierten ein, die Bibel besser verstehen zu lernen. Der erste Termin war zunächst ein Schnupperabend. Insgesamt nahmen zehn Leute teil, ich war eine davon. Auch aus der Gemeinde Recklinghausen waren einige dabei.
Der Beitrag ist in der Druckausgabe des Gemeindemagazins HERein nachzulesen!
In zehn Schritten führten uns Jakob Grundmann und Alexander Zeeb, die den Kurs anleiteten, an die Bibelauslegung heran. Jeder Teilnehmer hat sich zunächst eine Bibelstelle von etwa sechs Versen ausgesucht, die sowohl dazu diente, die einzelnen Schritte daran zu üben, als auch später Grundlage für die Abschlussarbeit sein sollte. Die Abende waren so aufgebaut, dass zunächst ein Test zu den Inhalten aus der vorherigen Woche geschrieben wurde. Dann wurde das jeweilige Thema durch einen der beiden Kursleiter erklärt. Die einzelnen Schritte zur Bibelauslegung wurden immer sehr anschaulich erklärt. Hier ein Beispiel: Im ersten Schritt geht es um das Vertrautwerden mit dem Text, darum, sich zunächst einen ersten Eindruck zu verschaffen. Der Leitsatz lautete: „Die Hauptsache ist, dass die Hauptsache die Hauptsache bleibt!” Drei Schritte sollen helfen, einen guten Überblick über den Text zu gewinnen:
1. Den Text mehrmals in verschiedenen Übersetzungen zu lesen.
2. Den Gedankengang der Texteinheit aufzunehmen. Hier wird unterteilt in a) Der Hauptgedanke und b) Der rote Faden. Dabei soll der Hauptgedanke so formuliert werden, dass er auf den Text passt wie ein Dach auf ein Haus (s. Bild). Der rote Faden soll helfen, den logischen Aufbau des Textes zu erkennen.
3. Und Schritt drei zum Vertrautwerden: „Stolpersteine” markieren. Das bedeutet, dass schwierige Stellen im Text markiert werden sollen, statt sie einfach zu überlesen. Zu diesem, wie auch zu den anderen Schritten gab es jeweils auch praktische Leitlinien, die uns dabei geholfen haben, diesen Schritt an der von uns gewählten Bibelstelle durchzuführen.
An jedem Abend gab es auch eine Pause. Zum Ende des Abends gab es die Gelegenheit, noch dort zu bleiben und gemeinsam Hausaufgaben zu machen, Fragen zu stellen oder gemeinsam zu diskutieren. Besonders motivierend: An jedem Abend standen für uns Teilnehmer sowohl gesunde als auch weniger gesunde Naschereien bereit. In jeder Woche gab es auch Hausaufgaben, die zwar freiwillig gemacht werden konnten, aber vorbereitend für die, ebenfalls freiwillige, Abschlussarbeit dienten.
Abschließend kann ich sagen, dass mir der Kurs sehr gut gefallen hat. Ich habe viel Neues und Spannendes gelernt, stand aber auch manchmal vor Herausforderungen, die es zu bewältigen galt. Ich bin froh, diesen Kurs gemacht zu haben, auch wenn er sich manchmal als schwieriger erwies, als gedacht.
Text: Sonia Penner
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