Der „Internationale Abend“, eine Traditionsveranstaltung der Wanne-Eickeler Baptisten, fand nun als Geste der Annäherung der beiden evangelisch-freikirchlichen Gemeinden zum ersten Mal in der Christuskirche am Westring statt.

Mehr als erwartet

  • Das Kochteam, zu dem auch die Iraner gehörten. ©Martens
Zwischen 80 und 100 Besucher zeigten sich interessiert – probierten mit Genuss das köstliche kulinarische Angebot aus der iranischen Küche und ließen sich über das Land Iran informieren. Es kamen mehr als erwartet, wobei auch dieses mal für die Herner Gemeinde klar wurde: Wenn es um neue Formate geht, um Zeichen der Solidarität mit einer Gemeinde, die sich uns anschließen will, dann stellen unsere neueren Freunde und Gemeindemitglieder, die Migranten und Flüchtlinge, ihre Offenheit und Mitmachbereitschaft unter Beweis, während andere anscheinend lieber die heimische Fernseh-Couch nicht verlassen wollen und auf Chips und Cola setzen.

Hochwertiger ging’s in der Christuskirche zu: Wie auf den Fotos zu sehen, waren vielfältige Speisen im Angebot. Ein wichtigeer Bestandteil der persischen Küche ist Duftreis. Viel Wert wird auf die Geschmacksharmonie der Zutaten gelegt – aber auch auf die dekorative Harmonie. Im Mittelpunkt des Abends stand eine iranische Familie, die 2015 auf abenteuerlichen Wegen über die Türkei ausgereist ist, auf dem Schlauchboot übers Mittelmeer schipperte und auf verworrenen Pfaden in Deutschland und in unserer Stadt gelandet ist. Sie ließen sich bald danach in der Wanne-Eickeler Gemeinde taufen. Von Arash, Davud, Jal, Raha und Benjamin kam nun auch die Inspiration für die einzelnen Speisen, die vom bewährten Kochteam aus Wanne-Eickel mit Unterstützung aus Herne umgesetzt wurden.

Zwischen Xerxes und Ayatollah

Danach stellte Pastor Heddo Knieper das Land Iran vor. Viele kennen das historische Persien wohl noch aus dem Geschichtsunterricht aus der Schule, aber natürlich auch aus der Bibel, wo König Xerxes die Jüdin Esther heiratet und die Juden aus der Verbannung entlässt. Den Schah verbinden viele mit der Studentenbewegung, die so richtig losging, als Reza Pahlewi 1967 Deutschland besuchte. Das aktuelle Iran wird häufig und zurecht mit dem Ayatollah-Regime gleichgesetzt. Christen bilden eine verschwindend kleine Minderheit und werden verfolgt, wenn sie sich nicht strikt an die Vorgaben halten.

Bekehrung nach schlimmer Krankheit

Danach berichteten Davud und Benjamin aus dem Leben ihrer Familie. Aus den Informationen und den Fotos konnte man schließen, dass sie ein bürgerliches und westlich orientiertes Leben führten – und auch schon deshalb dem Regime ein Dorn im Auge waren. Davud berichtete, dass er nach dem Studium „Verkäufer“ geworden sei. Dabei handelte es sich um ein sprachliches Missverständnis – er war nicht Verkäufer, sondern Kaufmann – als Eigentümer des Geschäfts. Nah ging den Zuhörern auch seine Schilderung, wie er zum Glauben gekommen ist. Er stammt aus einer liberalen moslemischen Familie, ja, auch das gibt’s, die ihm die Wahl ließ. Als er mit einer Gehirnhautentzündung einen Monat lang im Krankenhaus lag und nicht wusste, ob er je gesund werden würde, habe ihm seine Schwiegermutter darauf hingewiesen, dass er Jesus sein Leid anvertrauen könne. Danach habe er Jesus sein Leben übergeben.

Martens

 

 

 

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